Freitag, 20. Juli 2018

30.08. Casablanca

30.08.2016

Casablanca steht heute für uns auf dem Programm - nicht der Film, sondern die Stadt!
Mit dem Taxifahrer handeln wir 10 Dirham zum Bahnhof aus und danach geht es 20 Minuten mit dem Zug direkt zum Hafen.
Zu Beginn wollen viele Taxifahrer uns in ihr Auto locken, aber bald spricht uns fast niemand mehr an, höchstens hier und da ein Bettler oder Marktverkäufer.
Die Gegensätze dieser Millionen-Stadt sind extrem. Neben riesigen modernen Hotelkomplexen geht es in die Medina (=Altstadt). Von dieser Altstadt sieht man nicht allzu viel, da als Schutz vor der Hitze Tücher gespannt sind und man kaum den Himmel sieht. Darunter werden Taschen, Schuhe, Klamotten und allerlei Krimskrams verkauft. Je tiefer man vordringt, desto "untouristischer" wird es und es werden eher nur noch Lebensmittel und Haushaltswaren angeboten. Der Dreck und Gestank sind überwältigend und wir können nicht allzu lange verweilen. Das letzte Stück geht tief durch die Slums bis wir plötzlich vor der prächtigen und berühmten Moschee Hassan II stehen, die sich in perfekten Zustand befindet und sehr detailliert verziert ist.
Zurück zum Hafen schlagen wir lieber den Weg an der Hafenmauer entlang ein. Hier werden Appartement-Komplexe hochgezogen, die so auch in München stehen könnten. Am Ende der Strasse stehen wir vor einer Baustelle und kommen nicht weiter. Ein hilfsbereiter Walking-Opi, der an der Mauern entlang seine Bahnen zieht, hilft uns einen Weg zu finden und geht mit uns fast bis zum Bahnhof. Ja ja, man soll nicht mit einem Fremden mitgehen, aber hier haben wir ein sehr gutes Gefühl "Welcome to our country!". Als Fußball-Fan kennt er natürlich das gute alte Bavaria. Angekommen am Bahnhof nehmen wir aber doch nicht gleich den nächsten Zug, sondern machen uns noch auf die Suche nach den Markthallen und kaufen dort beim Fleischmann Lamm-Koteletts und beim Gemüsemann Koriander. Für uns sind es Schnäppchen, die machen das Geschäft ihres Lebens - so hat doch jeder was davon!
Jetzt aber wieder mit dem Zug zurück nach Mohammedia, wir haben schließlich noch ein Date mit Martin.
Am Bahnhof angekommen, will uns kein Taxi die weite Strecke zum Camping fahren - zumindest nicht zum Frühstücks-Tarif von heute Morgen. Dann laufen wir halt schonmal los und halten uns unterwegs eins an und zur Not soll es noch irgendwo einen Bus geben. Leider haben wir kein Glück und müssen die komplette Strecke zu Fuß zurücklegen (8 Kilometer!). Gut, der Marokkaner an sich läuft auch sehr viel.
Mit letzter Kraft humpeln wir zum Platz und schmeißen mit Martin den Grill an. Er hat Gemüse und Salat besorgt und so gönnen wir uns ein Festmahl - redlich verdient nach 25.000 Schritten. So früh wie geplant kommen wir natürlich nicht in die Kojen ...


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