Mittwoch, 13. Juni 2018

28.08. Willkommen in Marokko

28.08.2016

Nach einer unruhigen Nacht und mit flauem Magen, geht es zur Fähre, die um 12:00 Uhr Mittags ablegen soll. Am Hafen angekommen, stellen wir uns brav in die Schlange unserer Reederei. Hoffentlich geht alles gut!


Durch Ticket- und Passkontrolle fahren wir Schorschi in den Bauch der Fähre. Dannach muss man sich in eine weitere Schlange stellen, um sich seinen Stempel für den Pass abzuholen. Um 13 Uhr haben wir auch den Stempel. Die Fähre legt ab. Hinten an Deck können wir die Fahrt genießen und sehen wie 'Gibraltar' immer kleiner wird.
Plötzlich werden wir angesprochen:“Hey, seid ihr aus Deutschland und zum ersten mal auf dem Weg nach Marokko?“ - Jamaa aus Güthersloh fährt mit seiner Frau nach Hause, nach Agadir, und hat uns eiskalt erwischt. Wir scheinen auch die einzigen Touris hier zu dein. Jamaa gibt uns viele Tipps und Ratschläge, was wir so machen sollen in Marokko und was lieber nicht. Nach 1 1/2 Std Fahrt kommen wir im Hafen von Tanger an. Jetzt müssen wir nur noch durch den Zoll und dann sind wir da!
Gar kein Problem! sagt Jaama. Die Passagiere begeben sich zu ihren Autos und diesmal geordnet von der Fähre herunter um ein paar Kurven herum, bis zur Zoll-Station. Hier muss man noch den Ausweis checken, das Auto beschnüffeln lassen und einen Stempel bekommen. Der Schäferhund zeigt starkes Interesse an unseren Tomaten und muss seine Drogen-Mission abbrechen. Der Oberbeamte ist mit Theo's Pass nicht zufrieden. Zum Glück steht Jaama schon wieder an unserer Seite und übersetzt. Nur nochmal hierhin und dorthin, der gelangweilte Mitarbeiter macht ein paar Kritzeleien in den Pass und schon ist es gut. Jaama gibt uns noch schnell die Empfehlung gleich hier eine Telefonkarte zu kaufen und wir verabreden uns evtl. in Agadir zu treffen. Was würden wir nur ohne ihn machen?!
Jetzt aber 'Bonne Route', denn schließlich hat er noch 800 Kilometer vor sich und wir immerhin 350 Kilometer bis zum ersten Ziel.
Nach einem kurzen Besuch des nächstgelegenen Bankautomaten, starten wir voll ausgestattet mit genügend Bargeld, und sogar 2 Sim-Karten, unseren Weg Richtung Süden.
Diese fahren wir fast komplett auf der Autobahn entlang, die teilweise total verwaist ist. Wenn wir Menschen sehen, dann stehen, liegen, sitzen oder laufen sie fröhlich in der Gegend herum. Alle paar 100 Meter gibt es ein Fahrzeug mit Panne, teilweise mit 6-7 Insassen an Bord. Autos und Lkws sind heillos überladen. Die Dacias fahren wie sie gerade lustig sind. Doch wir kommen ohne größere Probleme bei unserer Ausfahrt an. Jetzt geht es aber erst richtig los. Hier waren die alle versteckt! Auto, Fahrrad, Mofa, Tier und Mensch, die sich die Autobahn nicht leisten könenn, drängen sich über die Schotter-Piste kreuz und quer durch den Ort. Theo bewahrt im Durcheinander der Abend Rush Hour die Ruhe. Sarah findet die Camping-Platz Schilder und lotst in ein Getto mit halbfertigen Häuser und Bauruinen. Hier soll was sein?? Wir sind etwas angespannt, erreichen jedoch unbeschadet den Camping Platz, der sogar tatsächlich einer ist! Es ist herrlich, fast leer und sehr ruhig, direkt am Meer gelegen, haben wir unseren ersten Stop erreicht. Der Mann an der Rezeption ist supernett.
Wir richten uns unter den Eukalyptus-Bäumen ein. Mit letzter Kraft wird die Bierflasche geöffnet und das Ei in die Panne gehauen. Was für ein aufregender Tag!