Mittwoch, 25. Juli 2018

31.08. wilder Dschungel

31.08.2016

Es hilft nichts - wir müssen heute wieder aus der Oase hinaus und hinein in den Marokko-Dschungel. Obwohl die anderen Europäer am Platz gerade so schön den Turtle bestaunen.


Immer an der Küste entlang und hoffentlich einen einigermaßen passenden Schlafplatz finden.
Los geht es Richtung Autobahn, doch bald finden wir uns auf der Landstrasse wieder und zirkeln zwischen den Kamikaze-Fahrern, Vieh-Karren, Mopeds, Radfahrern und LKWs hindurch. Ein Typ, der uns gefährlich schneidet, wird wenigstens gleich mal bei einer von den zahlreichen Polizei-Kontrollen rausgezogen.
Die Orte und die Landschaft laden nicht wirklich zum Verweilen ein. Die Stellplätze von Ediths Reiseführer sind vielleicht für Wohnmobile in Ordnung, aber wir können damit leider nichts anfangen.
In einem Touri-Ort in allem Gewusel passiert es dann schließlich: ein Kamikaze-Moped meint es muss uns links überholen, obwohl wir gerade am Links-Abbiegen sind. Mit viel Dusel und etwas Schlingern bleibt er aber in der Spur und ist nach ein paar Sekunden über alle Berge. Die Parkplatz-Einweiser von nebenan sind super freundlich und kommen gleich zu Hilfe. Fachmännisch wird der rausgerissene Blinker "repariert" und die Stossstange an ihren Platz gedrückt. Der Schorschi ist halt nicht so leicht zu verletzen. Nach dem Schock suchen wir erstmal wieder das Weite und fahren einfach weiter Richtung Süden.
Die Landschaft wird schöner und der Blick weiter. Rechts von uns sehen wir Felder und dahinter gleich das Meer mit verlassenen Sandstränden und Wellen so weit das Auge reicht. Nur hin kommt man da halt leider nicht.
Der nächste Schock: vor lauter nach rechts schauen, fahren wir in ein riesiges Schlagloch, das plötzlich aus dem Nichts auftaucht. Schorschi muss einen ziemlichen rechten Haken einstecken. Trotz lautem Schlag scheint nichts passiert zu sein. (Zwei Jahre später wird uns klar, dass Schorschi das nicht so einfach weggesteckt hat, aber tapfer mit gebrochener Feder weitergefahren ist. Als die Kupplung uns dann 2018 in Einzelteilen entgegen kommt, geht nichts mehr.)



Zum Glück haben wir uns in Mohammedia eine Offline-Karte für Marokko heruntergeladen und können nach Navi fahren. Das vereinfacht die Fahrt ungemein. Da alle Stellplätze nichts für uns sind, müssen wir doch zum nächsten Camping-Platz bis nach Safi fahren. Nach 8 aufregenden Stunden kommen wir dort fix und fertig an. Hat der überhaupt offen? Ist das überhaupt ein Camping-Platz? Ist es nicht. Zumindest tagsüber. Da ist es das städtische Schwimmbad. Abends werden Parkplatz und Waschhaus zum Camping-Platz. Draußen hängt eine Preisliste von 2007, aber hinter dem Haus entdecken wir ein Wohnmobil, einen anderen Bus und ein Zelt. Ein zahnluckiger Herr kommt uns entgegen geschlurft und weist uns einen Platz zu. Er sei hier der Hausmeister und wohnt mit seiner Frau und einer Pfauen-Familie in der Hütte da hinten. Wir können ihm ruhig unsere Reisepässe geben. Nach langem Hin und Her (erste Regel im Reiseführer: gib niemandem deinen Reisepass) gibt Sarah ihm einen Pass und er schlurft von dannen. Nach kochen und essen geht es für uns schon um zehn ins Bett und jetzt wollen wir mindestens 12 Stunden schlafen!




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